Wie bring ich die Kuh vom Eis?

28. Jun 2023  ─  von André Zibung  ─  Digitalisierung, Allgemeines

„Es ist ein Fass ohne Boden. Wir haben einen hohen fünfstelligen Betrag ausgegeben und sind noch immer nicht am Ziel.“

Er ist frustriert und fragt mit besorgtem Blick in die Zukunft, wie er diese Kuh vom Eis bringt. Gemeint ist damit sein Digitalisierungsprojekt, das anstatt Früchte trägt, immer mehr kostet und ihn in eine unangenehme Abhängigkeit gebracht hat. Jeden Monat kostet ihn das Projekt einen vierstelligen Betrag und nach seinem Empfinden werden das Chaos und die Unsicherheit immer grösser.

Mit ähnlichen Situationen wurden wir in der letzten Zeit öfters konfrontiert, weshalb wir hier über mögliche Fehler und ein erfolgreicheres Vorgehen schreiben

Digitalisierung braucht eine Basis

Wie konnte das passieren?

Herr Bauer, den wir aus Datenschutzgründen so nennen, wollte seine Produkte, die er bis anhin im Direktverkauf an den Mann brachte, auch online anbieten und in einer damit verbundenen Business-Administrations-Software managen. Und zwar im Bereich B2C und B2B. Soweit alles gut. Das macht Sinn und trägt mit Sicherheit dem Unternehmenswachstum bei. Dann ist er — so wie andere Kleinunternehmer auch — einem Irrtum aufgesessen: Einfach mal loslegen und dann schauen, wie’s läuft. Viele preisen diese Lösung an und versprechen raschen Erfolg. Das mag stimmen, wenn die Basis vorab erarbeitet wurde. [verlinken zu tun Sie sich einen Gefallen]

Eine professionelle eCommerce Lösung schnell und ohne Vorkenntnisse oder IT-Wissen zu erstellen ist das eine. Diese durchgängig, automatisiert und gesetzeskonform zu managen, das andere. Wie also brachte Herr Bauer die Kuh auf das Eis?

Mit dem Gedanken, dass die gewählte, cloudbasierte eCommerce oder eBusiness Lösung einen Grossteil seiner Geschäftsadministration automatisiert, die der Verkauf seiner Produkte mit sich bringt. Verschiedene Zahlmöglichkeiten – auch Bareinnahmen – und deren Abwicklung inklusive. Es war eben dieser Gedanke, der ihn in die Bredouille brachte: Keine klare Definition der Daten, welche Daten die Basis dazu bilden oder der damit verbunden Geschäftsprozesse.

Verstrickt in eine unglückliche Kombination

Wer seinen Haupterwerb mit dem Verkauf von Produkten verdient und nicht einfach so nebenbei ein eCommerce-Business als Zweiterwerb aufgleist, sollte nicht zu schnell drauflosschiessen. Es könnte, wie bei Herrn Bauer, in einer Sackgasse enden. Dieser stand auf verschiedenen Ebenen an und kam nicht weiter. Auch wenn er monatlich für seine Lösung bezahlen musste.

Warum? Weil viele verschweigen, dass alle Prozesse, die sie digitalisieren wollen, auf einer Datenbasis beruhen. Und diese fordert Struktur und Klarheit.

Sie tun sich einen Gefallen, wenn Sie…
… sich ein paar Fragen beantworten, bevor Sie einfach loslegen. Sie ersparen sich damit Zeit, Ärger und finanzielle Risiken. Das Beantworten der untenstehenden Fragen bringt noch ein paar positive Nebeneffekte mit sich: Sie sind

  • vorbereitet und wissen, welche Daten Sie produzieren und/oder vorab beschaffen müssen
  • lernen die Prozesse noch besser zu verstehen: Die bestehenden und neue, die durch die Digitalisierung entstehen
  • suchen gezielter nach Lösungen, die genau das abbilden, was sie benötigen.
  • Können bei Bedarf ein Pflichtenheft erstellen, wenn Sie mit einer Agentur zusammenarbeiten wollen oder sich für eine Individualsoftware entscheiden.

Apropos: Herr Bauer brachte die Kuh mit Vorgesprächen, einem Daten- und Business-Konzept, das wir erstellt haben und «makaris» vom Eis. Heute belaufen sich seine monatlichen Kosten auf einem tiefen dreistelligen Betrag und er hat eine Business Lösung (ERP, eCommerce-Lösung durchgängig) und alle gewünschten Zahlarten integriert. Zugleich erfüllt er damit die neue Datenschutzverordnung, die per 1. September 2023 in Kraft tritt.

Vermeiden Sie Glatteis und legen Sie los mit dem Beantworten folgender Fragen:

  • Welche Geschäftsprozesse möchte ich automatisieren und mit der Lösung managen? (Bestellungen, Rechnungen, Lagerbewirtschaftung, Offerten, Abonnemente, Debitoren, Produktmanagement ….. )
  • Wo habe ich überall Daten, die ich benötige? Excel, Word, CRM, Papier?  
  • Welche Daten von meinem Unternehmen brauche ich effektiv in elektronischer Form? Welche von Zulieferanten? Von Kunden? Und welche Daten müsste ich bereinigen, damit sie korrekt sind? Wer könnte mich dabei unterstützen?
  • Welche Prozesse müssen die Daten durchlaufen, damit ich so wenig wie möglich manuell eingreifen muss?
  • Brauche ich Schnittstellen zu bestehenden Lösungen?
  • In welchen Abhängigkeiten und in welchem Zusammenhang (ent)stehen die Daten?
  • Welches Ereignis/Ergebnis möchte ich abbilden, wenn ich alle Daten elektronisch habe?
  • Habe ich die notwendigen Produktbilder, EAN-Codes, Produktdaten, …?

Die Antworten bieten Ihnen ein gutes Fundament, um Ihr Unternehmen zu digitalisieren. Die Tatsache, dass die Vorbereitung Zeit und einige Gedankengänge in Anspruch nimmt, wenn Sie von Tag Null an Ihre PS auf die Strasse kriegen wollen, schleckt keine Kuh weg. Weder die auf der Weide noch die auf dem Eis.
Und wenn Ihnen dadurch nun Tausend Fragen durch den Kopf gehen und Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, nehmen Sie den Telefonhörer in die Hand und rufen uns an. Wir haben sicher eine Idee oder einen Tipp und nehmen uns Zeit, Sie zu unterstützen.

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